Hilfe - leisten und annehmen

26.03.2020
Sieglinde Breuss vom Freiwilligenzentrum Außerfern unterstützt jene die helfen wollen und jene die Hilfe brauchen.

Um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen, stehen seit Mitte März alle Tiroler Gemeinden unter Quarantäne. Insbesondere Menschen ab 65 Jahren oder Personen mit Grunderkrankungen sind angehalten, die eigenen vier Wände möglichst nicht zu verlassen. Diese prekäre Situation für eine große Risikogruppe löste eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Damit diese Hilfe auch ankommt, braucht es eine gute Koordination. Vor rund fünf Jahre installierte das Land Tirol in Zusammenarbeit mit der Caritas Freiwilligenzentren in allen Bezirken. Im Außerfern ist diese Stelle bei der Regionalentwicklung Außerfern (REA) angesiedelt. Seit September 2018 vermittelt REA-Mitarbeiterin Sieglinde Breuss interessierte Personen an Organisationen, die auf ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen sind.

Seit Ausbruch der Corona-Krise verzeichnet Breuss einen großen Anstieg an freiwilligen Helfern. „So groß die Hilfsbereitschaft im Außerfern auch ist, mit der Annahme von Hilfe tun sich die Menschen hierzulande oft schwer“, weiß Breuss zu berichten. Sie ruft Risikopersonen dringend dazu auf, den Ernst der Lage nicht zu verkennen und auf ehrenamtliche Helfer zurückzugreifen. Einsätze für Risikopersonen betreffen im Wesentlichen Einkäufe und kleinere Besorgungen. Das Nähen von Schutzmasken sollte jedenfalls ausgebildeten Näherinnen vorbehalten bleiben. Die Gefahr ist zu groß, dass  selbstgenähte Masken nicht den technischen Vorgaben entsprechen und dennoch in Umlauf gebracht werden. Breuss weist darauf hin, dass Helfer ein hohes Maß an Eigenverantwortung mitbringen müssen. Um die eigene Ansteckungsgefahr zu reduzieren, sind jedwede persönliche Kontakte auf das absolute Minimum zu reduzieren. Zudem sind die Hygieneregeln strikt einzuhalten. Die Abstimmung sollte telefonisch oder über digitale Medien erfolgen. Breuss rät dazu, einen Übergabeplatz für die Einkäufe zu vereinbaren. Ein direkter Kontakt mit Risikopersonen ist möglichst zu vermeiden. Falls vorhanden sollte man einen Nasen-Mundschutz tragen. Die Einsätze sind zu dokumentieren, sodass im Falle einer Corona-Erkrankung der Weg der Ansteckung nachvollziehbar ist. Die Hilfestellung sollte jedenfalls immer durch die gleiche Person erfolgen.

Freiwillige Helfer und Personen, die Unterstützung brauchen, können sich bei Sieglinde Breuss melden.

Dies ist die private Festnetznummer von Breuss, die seit Beginn der Quarantäne von zu Hause aus arbeitet. Neben dem Freiwilligenzentrum haben oft auch Gemeindeämter wie etwa in Lermoos, Biberwier, Häselgehr, Elbigenalp oder Vils die Koordination von Einsätzen übernommen. Sehr aktiv sind in vielen Gemeinden die Landjugend sowie Vereine wie etwa der Tuifl-Verein in Reutte, der SVR-Zweigverein Fußball, die Galga Krampalar in Vils, Hand in Hand in Höfen, Trachtenverein Weißenbach, ATIB in Reutte oder der Vinzenz Verein Ehrwald.

Eine Kontaktaufnahme kann direkt bei den Gemeindeämtern und Vereinen oder über das Freiwilligenzentrum Außerfern erfolgen. 

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