Neben raschen und flexibel organisierten Deutschkursen wird ein niederschwelliges Angebot für Vertriebene bei der Unterstützung von Alltagsproblemen zur Verfügung gestellt und mittel- bzw. langfristig die Integration am Arbeitsmarkt angestrebt.
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind über 70 Personen (Stand 10.05.2022), hauptsächlich Frauen mit Kindern, im Bezirk Reutte aufgenommen worden. Je länger der Krieg dauert, umso mehr Vertriebene kommen an. Da in zunehmendem Maße Infrastruktur in der Heimat der Vertriebenen zerstört wird und sich die Auseinandersetzung in die Länge zieht, wird eine rasche Rückkehr immer unwahrscheinlicher. Die ukrainischen Vertriebenen möchten überwiegend schnell in einen Arbeitsprozess eingegliedert werden und dazu sind Deutschkenntnisse die Grundvoraussetzung. Gleichzeitig herrscht im Außerfern ein akuter Arbeits- und Fachkräftemangel. In den ersten Monaten wurden die Ankommenden von Menschen aus dem Bezirk mit ukrainischen oder russischen Sprachkenntnissen ehrenamtlich betreut. Diese hilfsbereiten Ehrenamtlichen stoßen aber mittlerweile an ihre Grenzen. Viele Fragen und/oder Probleme im Alltag, mit Behörden oder mit Regeln der Willkommensgesellschaft tauchen auf und sollten möglichst in einem professionellen Rahmen geklärt werden. Um Menschen mit Migrationshintergrund bestmöglich integrieren zu können ist derzeit eine Integrationskoordinatorin bei REA mit 20 Wochenstunden für den gesamten Bezirk beschäftigt. Es gibt eine Schnittstellendefinition zwischen TSD, FWZ, Gemnova, Behörde und REA.
Ziel des Projekts ist es, den Vertriebenen möglichst rasch und räumlich flexibel Deutschkurse anbieten zu können, damit ein hoher Prozentsatz zumindest vorübergehend und vielleicht längerfristig in den Arbeitsmarkt integriert werden kann. Gleichzeitig sollen die Ukrainer*innen ergänzend zu den bestehenden Einrichtungen so betreut werden, dass sie sich im Außerfern sicher und gut betreut fühlen.
Der Projektzeitraum ist mit 31.03.2023 begrenzt. Geplant sind drei Deutschkurse mit je 100 Lerneinheiten mit dem Ziel die Teilnehmenden in Deutsch auf A1 bis A2 Niveau zu schulen. Die ergänzende Integrationsbegleitung auf Werkvertragsbasis organisiert die Betreuung der Vertriebenen im Alltag (niederschwellige Übersetzungen, Umschreiben von Führerscheinen, Hilfestellung bei Arztbesuchen u.ä.). Ziel ist auch die Hilfsbereitschaft der Willkommensgesellschaft mit punktuellen Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem FWZ und der bezirksweiten Integrationskoordinatorin nachhaltig zu sichern, Hilfsangebote zu koordinieren und zu gewährleisten, dass die Hilfe von der Region für die Vertriebenen bekannt wird und angenommen werden kann.
Projektträger: Verein Regionalentwicklung Außerfern
Gesamtkosten: Die Gesamtkosten liegen bei € 31.500,-
Der Standardfördersatz liegt bei 80 % für soziale Projekte mit Bezug zu benachteiligten Gruppen.
Am 10.05.2022 beschloss das Projektauswahlgremium die LEADER/CLLD Tauglichkeit mittels Umlaufbeschluss.