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Tageselternausbildung (L7-CLLD_IWB_Tirol-AUSS-24))

Ziel ist die professionelle Ausbildung von Tageseltern um dem vorhandenen Bedarf nach Kinderbetreuungsangeboten zu begegnen und auch im betrieblichen Bereich zu erweitern.

Der Bezirk Reutte blickt auf eine sehr lange Zeit der Vollbeschäftigung zurück. Durch die Pandemie hat sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter verschärft. Nahezu alle Branchen suchen händeringend nach Arbeits- und/oder Fachkräften. Extrem angespannt ist die Situation im Tourismus und in der Pflege. Hier wirken sich unregelmäßige Arbeitszeiten, die kaum durch bestehende Kinderbetreuungsangebote abgedeckt sind, stark aus. Weder im Bezirkshauptort Reutte noch in den Talschaften gibt es derzeit ein umfassendes Angebot an den Randzeiten. Für eine Entspannung am Arbeitsmarkt ist es wichtig, Frauen und Männer für den Wiedereinstieg in das Berufsleben zu motivieren, die derzeit aufgrund von Kinderbetreuungsaufgaben (oder auch Pflegeaufgaben zu Hause) keiner regelmäßigen Beschäftigung nachgehen können. Die Tageseltern, die derzeit im Außerfern tätig sind, sind ausgebucht. Sie betreuen bis maximal vier Kinder im familiären Umfeld mit großer Flexibilität bei Betreuungszeiten und Wohnortnähe. Kinderbetreuung durch Tageseltern muss qualitativ hochwertig sein und darf nur mit der entsprechenden Ausbildung, die antragsgegenständlich ist, erbracht werden. In Ballungsräumen wie in der Landeshauptstadt Innsbruck wird der Lehrgang vom AMS für die (mindestens 20) Teilnehmer*innen angeboten. Im bevölkerungsarmen Außerfern (32.000 Einwohner*innen) sind so hohe Teilnehmendenzahlen kaum möglich, daher wird die Tageselternausbildung als AMS-Kurs vor Ort nicht angeboten. Für potenzielle Interessierte (die zumeist eigene kleine Kinder betreuen) ist die mehrmalige Fahrt zum Lehrgang nach Innsbruck ein großes Hemmnis.

Die ausgebildeten Personen sollen nach Beendigung des Lehrgangs als „private“ Tageseltern unter der Obhut des Vereins Frauen im Brennpunkt oder aber als Betriebstageseltern (z.B. im Bezirkskrankenhaus oder in den Pflegeheimen) die Kinderbetreuung (speziell an den Randzeiten) anbieten können. Der Lehrgang soll im Februar/März 2023 starten und möglichst rasch umgesetzt werden, damit die neu Ausgebildeten bereits im Herbst 2023 ihre Leistung anbieten können.

In 300 Unterrichtseinheiten (aufgeteilt in Theorie und Praxis) sollen die Teilnehmer*innen geschult werden in: rechtliche Grundlagen, Erste Hilfe, Familiensysteme, Pädagogik, Entwicklungspsychologie, Psychohygiene, Pädagogik und Didaktik, Kommunikation und Konfliktmanagement sowie Bildungs- und Erziehungspartnerschaft. Die Praktika sind bei erfahrenen Tageseltern zu absolvieren.

 

Projektträger: Marktgemeinde Reutte

Gesamtkosten: Die Gesamtkosten belaufen sich auf € 44.200

Der Fördersatz liegt bei 80% für Bildungsprojekte ohne wirtschaftlichen Bezug für benachteiligte Gruppen.

Am 04.10.2022 beschloss das Projektauswahlgremium die CLLD-LEADER Tauglichkeit.

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