Bildnachweis: © Eva Maria Cattoen

Demokratiewoche 15.-30. Sept

06.09.2021
REA lädt am 15.09. zu einer Podukumsdiskussion in die Kellerei "Demokratie beginnt in der Gemeinde"

Bild: Petra Krabacher (Pfafflar), Bgm. Günter Salchner (Reutte) und Stefanie Krabacher (Gramais)

 

Kommunalpolitisches System in Tirol auf dem Prüfstand

REA lädt anlässlich des internationalen Tags der Demokratie am 15. September um 19:00 Uhr zu einer Veransaltung in die Kellerei in Reutte. Politikwissenschaftler Philipp Umek beleuchtet in seinem Fachvortrag das Gemeindewahlsystem in Tirol und zieht Vergleiche zu anderen Ländern. Mit Herrn Umek diskutieren am Podium Stefanie Krabacher, Petra Krabacher und Günter Salchner.

Bei der letzten Gemeindewahl in Tirol im Jahr 2016 gab es bei mehr als der Hälfte der Außerferner Gemeinden nur einen Bürgermeisterkandidaten. Während dies in kleinen Gemeinden an sich nichts Ungewöhnliches ist, waren diesmal mit Ehrwald und Lechaschau sogar die zweit- und drittgrößte Gemeinde betroffen. Hier gab es zudem nur eine einzige Gemeinderatsliste. Das Ergebnis war nicht zuletzt eine schwache Wahlbeteiligung von unter 50%. Im Vorfeld der kommenden Wahl im Jahr 2022 bekundeten bereits zahlreiche Amtsträger, nicht mehr antreten zu wollen. Das „Griss“ um den Bürgermeisterjob scheint enden wollend zu sein. Ein hohes Maß an Verantwortung und Arbeitsbelastung treffen auf eine vergleichsweise geringe finanzielle Entschädigung und eine schwache soziale Absicherung. In Gramais, der mit 41 Einwohnern kleinsten Gemeinde Österreichs, blieb 2016 das Wahllokal sogar geschlossen. Nachdem sich weder ein Kandidat noch eine Liste finden ließen, mussten die 2010 gewählten Mandatare einschließlich des Ortschefs eine Periode dranhängen. Sollte dies 2022 wieder der Fall sein, ist eine Gemeindefusion mit Häselgehr wohl unausweichlich. Die Gramaiser Heimkehrerin Stefanie Krabacher will dies verhindern und die Eigenständigkeit der kleinen Gemeinde bewahren. Sie baut gerade eine neue Liste auf und steht auch als Bürgermeisterkandidatin zur Verfügung. Mit einer ähnlichen Situation sieht sich Petra Krabacher in der Gemeinde Pfafflar konfrontiert. Bgm. Bernd Huber hat immer wieder seinen Rücktritt angekündigt. Auch sie will nun die kleine Seitentalgemeinde mit ihren 105 Einwohnern in die Zukunft führen. Anders ist die Situation im Bezirkshauptort Reutte. Bei knapp 7.000 Einwohnern mangelt es nicht an politisch interessierten Personen. Verantwortung für die Gemeinde zu übernehmen, ist aber auch hier kein Selbstläufer. Vielfalt und Komplexität der Aufgaben sind in größeren Gemeinden wesentlich höher. Alle drei verbindet das Ziel, Gemeindepolitik und die damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten ins positive Licht zu rücken und Menschen für den Gemeinderat zu begeistern. Dabei sehen sie sich mit zahlreichen Herausforderungen des kommunalpolitischen Systems in Tirol konfrontiert. Anlässlich des internationalen Tags der Demokratie am 15. September lädt die Regionalentwicklung Außerfern zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion in die Kellerei in Reutte (Beginn 19.00 Uhr). Der Innsbrucker Politikwissenschaftler Philipp Umek beleuchtet in einem Fachvortrag das Gemeindewahlsystem in Tirol und vergleicht es mit anderen Ländern. Dabei stellt sich die Frage, ob das derzeitige System noch zeitgemäß ist. Mit Umek diskutieren am Podium Stefanie Krabacher, Petra Krabacher und Günter Salchner.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen erklärte 2007 den 15. September zum Internationalen Tag der Demokratie. Ziel dieser Initiative sind die Förderung und Verteidigung der Grundsätze der Demokratie. Im Außerfern beteiligen sich die Gemeinden Ehrwald, Lermoos und Biberwier sowie die Marktgemeinde Reutte daran. Weitere Mitstreiter in Tirol sind Imst, Telfs, Hall, Schwaz, Wörgl und Jenbach.

Die "Demokratiewoche 2021" ist ein Teilprojekt des LEADER-geförderten Schirmprojekt II. Nähere Details dazu finden Sie in unserer Projektdatenbank.

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